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Battlefield Hardline PlayStation4

BFHps42DPFTdeBattlefield Hardline macht den Schritt vom realistischen Shooter hin zum realistischen Polizeidrama, wobei „realistisch“ natürlich wie immer eher in Augenrollen hervorrufender Hipster-Ironie ausgesprochen werden muss. Hardline verliert in seiner Handlung dabei also keine Zeit, sich mit Falschparkern oder Rasern zu beschäftigen, sondern versetzt den Spieler in die Rolle eines jener Polizisten, der eine Quote von mindestens drei dingfest gemachten Drogenbaronen in der Woche zu erfüllen hat und dessen wichtigste Qualitäten Treffsicherheit und schnelles Nachladen sind.

Die Story bietet also eher wenig Anspruchsvolles, erfüllt aber zumindest ihren Zweck, der da wäre, uns möglichst viele Schießereien und Explosionen in möglichst kurzer Zeit hintereinander zu bieten, während größtenteils austauschbare Charaktere sich darüber unterhalten, wie man am effektivsten das laute Ende einer Pistole auf die Bösen zu halten hat.

Kommen wir nun also endlich zum wichtigsten Teil eines jeden Shooters, nämlich dem Gameplay und den zur Verfügung gestellten Waffen. Die größte Stärke des Spiels liegt – natürlich – in seinen Actionszenen, in denen man Kriminelle ausnahmsweise nicht töten, sondern festnehmen muss. Natürlich lassen diese sich nicht freiwillig unter Arrest stellen und so hilft die breite Auswahl an auf kurze Distanzen orientierte Waffen, diese Meinung schnell zu ändern. Ein wichtiger Teil des Gameplays ist, dass möglichst viele Bösewichte am Ende nicht tot, sondern eben in Handschellen enden. Je mehr Gegner man dabei festnimmt, desto größer sind die Belohungen, vor allem in Form von Erfahrungspunkten am Ende der Mission.

Ein weitaus weniger natürlich passender Teil des Spiels sind seine Stealthteile, die wie in fast jedem anderen großen Actionspiel und Shooter der vergangenen Jahre sehr gezwungen wirken, erneut kommt einem hier der Gedanke, dass diese Aspekte des Titels überhaupt nur existieren, weil sie sich großer Beliebtheit in anderen Spiele erfreuen. Der große Denkfehler, der scheinbar noch immer vorherrscht, ist dabei natürlich, dass Stealthspiele sich konkret an Stealth orientieren und das gesamte Gameplay eben darum aufbauen, wohingegen ein Shooter wie Hardline diese nur schwerlich gut umsetzen kann. Die Kompromisse, die zugunsten dieses Spielstils getroffen werden mussten, sind sehr leicht zu erkennen: Noch linearere Maps, die den Spieler oft auf dem höchsten Punkt spawnt, damit ein Scannen der Gegend vereinfacht wird.

Doch Battlefield ist logischerweise viel mehr als nur der Singleplayer. Im Multiplayer widmet sich der Spieler wieder den mit Action geladenen Kämpfen, die der Shooter-Fan so kennt und liebt. Leider fließen die Mechaniken aus dem Singleplayer, wie beispielsweise das Festnehmen oder die Stealthelemente nicht in den Multiplayer über, so dass man ab und an das Gefühl hat, zwei verschiedene Spiele derselben Serie vor sich zu haben. Dennoch stellt dieser Modus einen weiteren starken Punkt des Titels dar, auch wenn er gewisse Mängel aufweist. Neben dem oben genannten Problem wird es sehr deutlich, dass einige Maps bei weitem nicht die feinen grafischen Details aufweisen wie die im Singleplayer. Ein großes Problem ist hierbei, dass es an Innovation mangelt: Während die individuellen Teile des Multiplayers alle funktionieren und an vergangene Erfolge der Serie erinnern, schaffen sie es nicht, in der Summe zu überzeugen und diesen neuen Titel zu rechtfertigen. Grafisch liefert Hardline eine ordentliche Leistung, ohne tatsächlich großartig begeistern zu können, was in letzter Zeit ein Trend in der neuen Konsolengeneration darzustellen scheint.

Fazit

Das Cop-Szenario ist zwar ein frischer neuer Start für die Serie und ermöglicht interessante neue Elemente, die aber teils doch zu fremd und sperrig wirken. Dennoch hält der Singleplayer eine „andere“ Erfahrung für Spieler parat, die dem Mehrspieler vieler Shooter eher kritisch gegenüber stehen. Insgesamt verdient sich Battlefield: Hardline eine 8 aus 10.

Bewertung 8/10 Punkten

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